Weser-Kurier 22.06.2005

Eine andere Welt ist möglich

ALTSTADT·OSTERTOR. "Die Stadt gehört uns." Peter Erlanson rief auf der Demonstration am Sonnabend auf dem Domshof dazu auf, sich die Stadt Bremen zurück zu erobern. Rund 150 Demonstranten waren vom Kulturzentrum Lagerhaus in die Innenstadt gezogen, um gegen die neoliberale Globalisierung zu protestieren. Ausgangspunkt war das Bremer Sozialforum, das am Wochenende im Lagerhaus stattfand. Friedlich zog die Gruppe mit den vier Stadtmusikanten aus Holz zum Domshof. "Wir haben uns die vier Stadtmusikanten wieder angeeignet", sagte Peter Erlanson in seiner Ansprache. In leuchtendem Rot stand die große Holzfigur vor dem Rathaus. Das Rathaus selbst bezeichnete Erlanson als Ort, in dem die Enteignung der Bürger Gestalt annehme. "Die neoliberale Globalisierung ging immer einher mit massiver Umverteilung von unten nach oben und der Privatisierung sozialer Einrichtungen", führte der Redner aus. Dies seien die Akte der Enteignung, die er kritisierte. "Eine andere Welt ist möglich, ein anderes Bremen auch", waren die Schlussworte Erlansons, die ebenso auf einem großen Transparent neben dem Rathaus standen.An der Bremer Bank hängten die Teilnehmer ein Transparent auf. "Gehört die Stadt der Bremer Bank? Nein, die Stadt gehört uns!" war in großen Buchstaben zu lesen. Die Polizisten, die die Demonstration begleiteten, beobachteten die Aktion mit Gelassenheit. Großes Aufsehen rief sie auch bei den Passanten kaum hervor. Im Anschluss ging es wieder zurück zum Lagerhaus in der Schildstraße, wo das Bremer Sozialforum mit einem großen Angebot von Veranstaltungen tagte. Siehe auch Seite 4.